Die Stiftskirche
Der älteste Teil der Kirche stammt aus dem 8. Jahrhundert. Zu dieser Zeit christianisierte der Frankenkönig Karl das Land. In Enger stand ihm mit dem sagenhaften Sachsenführer Widukind ein aufrührerischer und beständiger Gegner gegenüber, so beschreiben es die Fränkischen Reichsanalen und noch mehr die Widukindlegenden. In der Kirche zu Enger soll Karls Gegner seine letzte Ruhestätte gefunden haben. Die Kirche ist im Lauf der Geschichte oft erweitert, umgebaut und bei Fehden teilweise zerstört worden. Auch zu einem Stift für weltliche Kannoniker lies Königin Mathilde, keine geringere als die Ottonenmutter und Gemahlin Heinrichs des I., sie ausbauen.
Neben dem Grab des Sachsenführers Widukind mit einer Grabplastik aus der Mitte des 12. Jahrhunderts beherbergt die Stiftskirche weitere wertvolle Kunstschätze. Taufstein, Kanzel und Flügelaltar um nur einige zu nennen. Lassen Sie sich von Engers Gästeführer:in die Geheimnisse der Kirche zeigen. Mehr zu den Kunstschätzen finden Sie unter Kunst im öffentlichen Raum.
Das Widukind-Museum
Sie kennen Widukind noch nicht? Dann ist es Zeit das Museum zu besuchen. Nach grundlegender Umgestaltung im Jahr 2006 wandelte sich das Bild weg von einem Heimatmuseum hin zu einem Ort an dem die Gäste alles (na, sagen wir fast alles) über den Sachsenherzog Widukind erfahren kann. Tauchen Sie ein in die spannende Geschichte aus karolingischer Zeit. Egal ob Sie das Museum geführt, mit Kindern bei einem Geburtstag oder allein entdecken, der Weg zurück in Engers Geschichte ist spannendend, erkenntnisreich und schon gar nicht langweilig.
Neben den besonderen Exponaten bietet das Museum mit speziellen Mediaguids, wahlweise für Kinder oder Erwachsene, weitere Möglichkeiten mehr von Widukind zu erfahren. Medientechnik und Filme beleuchten die Geschichte um Widukind aus verschiedenen Blickwinkeln. Kein Museum zum bloßen Betrachten – hier können Sie Geschichte ausprobieren und erleben. Alles zum Besuch finden Sie auf der Seite Widukind-Museum.
Das Kleinbahnmuseum
Geschichte zum Einsteigen könnte man sagen, denn in Engers Kleinbahnmuseum geht es keinesfalls um Modellbahnen sondern um echte Züge. Von 1900 bis 1966 fuhren sie in Ostwestfalen auf schmaler Spur und stellten die Anbindung des ländlichen Raumes an die großen Hauptbahnen sicher. Wegen den unterschiedlichen Spurweiten sprach man von Hauptbahnen und Nebenbahnen oder auch Kleinbahnen. In Enger trafen sich die Züge der Bielefelder Kreisbahnen und der Herforder Kleinbahnen. Enger war also Knotenpunkt. Die Mitglieder des Kleinbahnmuseumsvereins halten dieses privat- vereinsgeführte Museum am Leben. Es erwarten Sie im Museum ein Wagen der Bielefelder und der Herforder Bahn, dazu eine Diesellok der Herforder Bahn und einge Großmaschinen aus der in Enger ansässigen Werkstatt der Bahnen. An manchen Tagen ist in Enger das Geräusch des 107 PS starken Diesel zu hören, dann können Besucherinnen und Besucher ihr Rangierlokdiplom ablegen.
In den Sommermonaten öffnet das Museum an jedem ersten Sonntag im Monat. Besondere Eisenbahnereignistage finden Sie zudem im Programm der Kultur Enger 2022.
Das Gerbereimuseum
Im Jahr 1995 schloss der letzte Gerber in Enger seinen Betrieb und hinterließ eine Werkstatt mit sämtlichen Maschinen des Chromgerbeverfahrens. Drei Jahre späte gründete sich ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat die Gerberei Sasse als Technisches Denkmal zu erhalten. Die Gäste können die Arbeitsschritte der Lederherstellung nachempfinden und buchstäblich begreifen. Neben dem Chromgerbverfahren wird auch die ältere Lohgerberei zugänglich gemacht.
Im Sommerhalbjahr ist das Museum geöffnet und lädt zum Besuch ein. Dann gibt es nicht nur Handwerk zu sehen, auch die Kunst findet Raum.Im Dachgeschoss finden regelmäßig Kunstausstellungen und Lesungen statt. Sie können spontan zu den Öffnungszeiten kommen oder buchen vorab eine Gruppenführung. Mehr zu Öffnungszeiten und die Geschichte des Gerberhandwerks erfahren Sie auf der Homepage oder dierkt im Gerbereimuseum.
Die Liesbergmühle
Auf einem Hügel von 118 Metern thront Engers Wahrzeichen, die Liesbergmühle. Als sogenannte Zwangsmühle ließ Friedrich der Große die Mühle im Jahre 1756 bauen. Die Inschrift über der Tür (Fridericus Rex) zeugt davon: „FR 1756“. Der Mahlbetrieb wurde 1960 aufgegeben und später kam die Mühle in den Besitz der Stadt Enger. Seit 1990 betreut der Verein „Die Naturfreunde“ das denkmalgeschützte Ensemble. Mehrmals im Jahr lässt er an den Mühlentagen die alte Handwerksgeschichte wieder aufleben. Eine weitere Besonderheit hält das romantische Ambiente bereit: Getreu dem Motto „über den Dächern von Enger“ kann man an der Liesbergmühle standesamtlich heiraten.
Die Sattelmeierhöfe
Die Sattelmeier galten als sagenumwobene Gefolgsleute des Sachsenführers Widukind. Die Meier hatten die Pflicht ihrem Landesherren immer einen Knecht und ein gesatteltes Pferd im Kriegsfalle zu stellen. Doch Erwähnung finden sie wirklich erst Mitte des 17. Jahrhunderts. Prächtige Höfe sind es, die die Meier besitzen und bewirtschaften. Man zählte 50 Meierhöfe im Amt Sparrenberg, von denen heute fünf zur Gemeinde Enger zählen.
Was es nun mit der Legende um Widukind und die Sattelmeier auf sich hat, erfahren Sie auf einer geführten Tour rund um Enger. Angeboten wird die Tour immer mal durch das Widukind-Museum oder Sie buchen Ihre spezielle Tour direkt im Museum. Sie können per Rad, Bus oder Auto die Rundtour starten.
Der Sattelmeierhof Meyer-Johann in Oldinghausen
Die Kleinbahntrasse
Der Weser-Lippe-Radweg verläuft auf Engeraner Gebiet entlang der ehemaligen Kleinbahntrasse. Spuren der Kleinbahngeschichte finden sich noch heute am Wegesrand. Mitglieder vom Verein Kleinbahnmuseum Enger e.V. haben die ehemaligen Haltepunkte und Bahnhöfe durch eine Beschilderung sichtbar gemacht. Zudem finden sich entlang der Strecke weitere bahntypische Anlagen. Aufmerksam macht der Verein mit einem Gedenkkreuz auf einen Fliegerangriff kurz vor Ende des vom Nazideutschland begonnenen 2. Weltkriegs.
Zusammengefasst in einem Flyer kann man weitere Infos zur Kleinbahn nachlesen und vor Ort mehr über das Transportmittel aus vergangener Zeit erfahren. Der Flyer ist im Rathaus der Stadt Enger, im Widukind-Museum und im Kleinbahnmuseum in gedruckter Form erhältlich. Digital steht er Ihnen hier als PDF zur Verfügung